Warum ich den Dinkel so liebe
Meine Liebe zum Dinkel begann vor einigen Jahren bei einem Flohmarkt Besuch, als mir ein altes Dinkel-Kochbuch von «Hildegard von Bingen» in die Hände fiel.
Für alle, die diese Damen nicht kennen, hier ein paar kurze Informationen. «Hildegard von Bingen» lebte im Mittelalter vor rund 900 Jahren. Als Benediktinerin war sie wohl die bedeutendste Universalgelehrte ihrer Zeit. Sie hat einige natur- und heilkundliche Schriften verfasst. Ihr Lieblingsgetreide war der Dinkel. Über diesen schrieb sie unter anderem: «Der Dinkel ist das beste Getreidekorn, es wirkt wärmend und fettend, ist hochwertiger und gelind er als alle anderen Getreidekörner. Wer Dinkel isst, bildet gutes Fleisch. Dinkel führt zu einem rechten Blut, gibt ein aufgelockertes Gemüt und die Gabe des Frohsinns. Wie immer zubereitet Dinkel gegessen wird, als Brot oder als eine andere Speise gekocht, ist er leicht verdaulich.» – sowie auch: «Das wichtigste Getreide ist das Ur Getreide, der Dinkel – Triticum spelta. Seine Wirkungsweise auf den Menschen grenzt an das Wunderbare, sodass man meinen könnte, es sei etwas Geheimnisvolles in ihm verborgen. Die Vitalisierung durch Dinkel erstreckt sich auf den gesamten Organismus und eröffnet die Möglichkeit zur Heilung und Regeneration wie ein Universalheilmittel für den Bestand des Lebens, für die Gesundheit und zur Heilung von Krankheiten.»
Dinkel ist eine sehr alte und gesunde Getreideart. Nachdem dieser lange Zeit in Vergessenheit geraten war, feiert Dinkel seit einigen Jahren ein Comeback in der Biolandwirtschaft. Beim Anbau benötigen die Landwirte weder Pestizide noch andere Düngemittel. Der Dinkel besitzt einen Spelz – die Hülle –, durch die er sich selber vor sämtlichen Umwelteinflüssen schützt. Auch was den Anbauboden betrifft, ist der Dinkel sehr anspruchslos. Er wächst auch auf steinigen und kargen Böden und lässt sich bis tausend Meter Höhe anbauen.
Ich liebe den leicht nussigen und kräftigen Geschmack. Ferner macht mich der Dinkel deutlich länger satt. Ich habe großen Spaß daran, alte Backklassiker – mit ganz viel Liebe und Dinkel –neu in Szene zu setzen. Ich backe und koche für mein Leben gern und liebe es, klassische Zutaten wie Industriezucker, schlechte Fette, Weizen etc., durch saisonale und biologisch wertvolle Lebensmittel zu ersetzen. Kommen wir zum gesundheitlichen Aspekt, der auch nicht zu verachten ist. Dinkel, ein sehr gesundes Getreide. Im Gegensatz zum Weizen hat der Dinkel einen deutlich höheren Vitaminanteil sowie einen reichhaltigeren Ballaststoffanteil. Er ist vor allem reich an B-Vitamine, welche für Veganer und Vegetarier sehr wichtig ist. Ferner fördert der Dinkel die Verdauung, stärkt die Abwehrkräfte und gilt – durch seine Nieren-anregende Wirkung – als entgiftend.